Mode ist politisch
5. April 2024

Mode ist politisch

Nein, uns kennt man nicht unbedingt, weil wir uns zu vielen Themen politisch äussern oder Parteipolitik im grossen Stil betreiben. Ehrlich gesagt, wir haben uns da bisher lieber etwas zurückgehalten. Uns ist es wichtig, offen aufzutreten und inklusiv zu handeln. Damit meinen wir auch, niemanden mit stark polarisierenden Meinungen vor den Kopf zu stossen oder abzuschrecken. Und überhaupt: Würde sowas zu unserer gewählten Rolle passen? Die Beweggründe, sich in dem Bereich eher bedeckt zu halten, sind bekannt. Andererseits sehen wir auch vieles, was für ein politisches Engagement spricht. Und jetzt ist es für uns an der Zeit, mehr Farbe zu bekennen.

Denn: «be green in any colour you like» gilt auch in Bezug auf politisches Engagement. Es ist unsere Aufforderung, für die eigenen Werte einzustehen und das Privileg zu nutzen, in diesem Land auch auf politischer Ebene Einfluss zu nehmen. Dass wir das so sorglos und unkompliziert können, ist keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr sollten wir darin auch eine gewisse Pflicht sehen. Wir bei glore haben klare Werte (siehe dazu auch unsere Vision) und für diese setzen wir uns ein. Tagtäglich. Denn auch wenn wir es lange nicht so benennen wollten: Unsere Arbeit ist politisch. Mode ist politisch. Konsum ist politisch. Mit jeder Entscheidung, die wir hier treffen, geben wir ein Signal, wie wir die Welt verändern wollen. In welche Richtung sich unsere Gesellschaft bewegen soll. Für noch mehr Bewegung und ein schnelleres Tempo – beides ist unserer Meinung nach dringend nötig – braucht es unbedingt auch politische Instrumente. Und wenn sich uns die Gelegenheit bietet, auch auf diese Art für unsere Vision zu kämpfen, werden wir das tun. Dabei geht es nicht um politische Parteien (auch wenn uns zweifelsohne die eine oder andere etwas nähersteht), sondern um politische Ziele. Klimaschutz zum Beispiel. Oder transparente Wertschöpfungsketten. Arbeiter:innenschutz, gleicher Lohn für alle Geschlechter, Förderung von nachhaltigen Geschäftsmodellen, zukunftsfähige Lebensräume. Deshalb stimmen wir ab, wählen, unterschreiben, fordern. Und stehen auch offen zu unserer Haltung bei wichtigen Fragen im Rahmen unserer Tätigkeit – in der Hoffnung, andere für die gleichen Anliegen zu gewinnen. Ja, es ist wahr: «Jeder Einkauf ist ein Stimmzettel!». Aber jeder Stimmzettel ist eben auch ein Stimmzettel.

Weil wir an die Notwendigkeit von politischem Engagement glauben, sind wir eng verbunden mit verschiedenen Organisationen, die sich für gleiche Werte einsetzen (nicht nur politisch, aber auch). Das ist zum Beispiel Der Gewerbeverein. Ein alternativer, weniger bürgerlich geprägter Gewerbeverband mit dem Slogan: «Für progressive und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen». Da zählen wir uns gerne dazu und Rebekka ist als Vorständin der Sektion Luzern besonders involviert. Es tut gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Dabei geht es um geschäftliche Fragen, mögliche Kooperationen und auch um politisches Engagement. Denn wir sind uns hier einig, dass wir ohne politische Einflussnahme nichts beziehungsweise nicht genug bewegen können.

Eine andere Organisation, der wir uns seit Anbeginn sehr verbunden fühlen, ist die Fashion Revolution. Dabei handelt es sich um eine weltweite Bewegung, die mehr Transparenz und faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Textilbranche fordert – und zwar über Aktionen und Kampagnen mit tausenden von Aktivist:innen, sowie mit klaren politischen Forderungen und Statements. Auch hier hat Rebekka ein besonderes Amt inne, seit letztem Sommer agiert sie als Präsidentin des nationalen Vereins. Für die Fashion Revolution beginnt in Kürze die Hochsaison. Denn immer zum Jahrestag des tragischen Fabrikunglücks in Rana Plaza findet die Fashion Revolution Week statt. Auch in Luzern organisiert die Lokalgruppe in Kooperation mit verschiedenen Läden ein spannendes Programm. Wir sind motiviert Teil davon. Am 18. April zelebrieren wir den Launch unserer hauseigenen Upcycling-Kollektion «Another Love», welche wir Dank des erfolgreichen Crowdfundings umsetzen können. Am 25. April laden wir am Abend zu einem weiteren Focus!-Event. Unter dem Schlagwort «Mindful Design» diskutieren wir mit drei Expertinnen die Frage, warum Nachhaltigkeit, Inklusion und Zirkularität bereits beim Entwurf einer Modekollektion entscheidend sind. Wir laden herzlich ein zum Austausch und zur gegenseitigen Inspiration. Ein Highlight der Fashion Revolution Week ist die neue Walking Tour «Take a step into good fashion», welche am 27. April stattfindet. Mehr Infos zu allen Events und Anmeldelinks findest du auf der Fashion Revolution Website.

Zum Schluss sagen wir es nochmals: Politisches Engagement ist wichtig, wenn wir die Welt zum Besseren verändern wollen. Eine Möglichkeit sind auch die Kommunalwahlen am 28. April. Diverse Gemeinden im Kanton Luzern laden zur Stimmabgabe für die neuen Räte. Da gilt es die Chance zu nutzen und Menschen zu wählen, die sich für deine Werte einsetzen!