Rifo

Heimat & Ursprung

Prato, Italien | seit 2017 

Niccolò hat sich entschieden, seine eigene nachhaltige Modemarke zu gründen, nachdem er Vietnam besuchte und dort die Probleme der Überproduktion und des Überkonsums in der Modeindustrie mit eigenen Augen zu sehen bekam. 

Sein Unternehmen nannte er Rifò, denn dies bedeutet auf Italienisch «wiederherstellen» oder «erneuern». Und genau das möchten sie bei Rifò auch tun: Ein traditionelles Handwerk, das in den letzten Jahren nahezu verschwunden ist, soll wieder neu aufleben.  

Laut eigener Aussage ist Rifò das erste italienische Start-up, welches alte Kleider einsammelt und diese zu neuen Stücken verarbeitet.  

Produkte & Stil

In unseren Läden findest du Rifò-Handschuhe für alle Geschlechter aus rezykliertem Kaschmir. Ansonsten besteht die Mode von Rifò aus Stücken, mit welchen man sich von Kopf bis Fuss einkleiden kann. Verbindendes Element ist dabei, dass alles aus rezyklierten Naturfasern besteht. Die Designs sind zeitlos und die Kleidungsstücke unifarben , wobei eine grosse Farbpalette zum Einsatz kommt.  

Herstellung & Transparenz

Die Produktion (Design, Spinnen, Weben, Nähen und Labeling) findet hauptsächlich in der norditalienischen Stadt Prato und der Umgebung statt. Die Produktionsstätten in und um Prato werden durchschnittlich einmal pro Woche vom Rifò Team besucht.  

Das verwendete Garn aus rezyklierter Kaschmirwolle wird durch ein mechanisches Verfahren hergestellt, welches vor Jahrhunderten in Prato entwickelt wurde. Das Garn besteht zu 95 Prozent aus rezykliertem Kaschmir und zu 5 Prozent aus regenerierter Wolle, welche zur Stärkung der Faser notwendig ist. 

In einem ersten Schritt wird die Kaschmirwolle für die Handschuhe eingesammelt. Diese kann aus zwei verschiedenen Quellen stammen: Alter Kleidung (post-consumer) oder Textilreste aus der Produktion (pre-consumer). 

In beiden Fällen werden die alten Strick- und Stoffresten nach Farben sortiert und dann durch einen Kardierprozess auf den Faserzustand reduziert.  

Das Rohmaterial wird anschliessend erneut zu einem Faden gesponnen und man erhält ein bereits gefärbtes Produkt. Durch den Wegfall des Färbeprozesses kann extrem viel Wasser eingespart werden. Nur in einigen Fällen werden  Rifò-Stücke gefärbt. Dies vor allem, um hellere Farbtöne zu erreichen, welche durch den Rezyklierprozess kaum zu erzielen sind. Natur-Kaschmir kann übrigens mindestens drei Mal rezykliert werden. 

Rifò ist seit 2020 B Corp zertifiziert und hat 99.9 Punkte (Mindestanforderung für eine Zertifizierung sind 80 Punkte, maximale Punktzahl ist 200).  

Rohstoffe & Nachhaltigkeit

In den Handschuhen stecken 95 Prozent rezykliertes Kaschmir und 5 Prozent rezyklierte Wolle.  

Bei den Handschuhen handelt es sich dabei um Post-Consumer-Kaschmir. Getragene Kaschmirkleider werden von einer Organisation in den USA eingesammelt und kommen danach für die Verarbeitung zu Rifò.  

Die Handschuhe sind GRS und Oeko Tex Standard 100 zertifiziert. Laut Rifò spart man mit rezykliertem Kaschmir im Vergleich zu Virgin-Kaschmir 66 Prozent Wasser, 85 Prozent CO2-Emissionen und 67 Prozent Energie ein.  

Selbst für die in den Kleidungsstücken eingenähten Etiketten wählt Rifò rezyklierte sowie rezyklierbare Materialien: Nämlich rezykliertes Polyestergarn. Entweder stellt Rifò die Etiketten selbst her oder sie kaufen diese bei Handwerker:innen und lokalen Unternehmen ein. 

Rifò-Kleidungsstücke können nach zwei Jahren zurückgeben werden. Sie werden dann erneut rezykliert und zu einem neuen Stück weiterverarbeitet. Als Gegenleistung für das Zurückgeben wird ein Gutschein ausgestellt.