Ein verrücktes Jahr
7. Dezember 2020

Ein verrücktes Jahr

2020, was ist eigentlich mit dir passiert? Wir stecken bereits mitten im Advent, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein verrücktes Jahr, in vielerlei Hinsicht. Ich wage einen kleinen Rückblick.

Gestartet sind wir noch mit viel Elan und Vorfreude in dieses Jahr. Ende Februar nämlich eröffneten wir in Zürich den zweiten Schweizer glore. Wir waren ziemlich euphorisch und ganz schön hoffnungsvoll. Wir wollten tolle Events veranstalten, mit anderen Läden und Brands Kooperationen aufbauen und gemeinsam die nachhaltige Mode weiter in den Fokus rücken. Wir standen in den Startlöchern. 

Unbeschwertes Feiern an der Eröffnung in Zürich
Unbeschwertes Feiern an der Eröffnung in Zürich

Grosse Freude auch drei Wochen danach: 5 Jahre glore Luzern. Drei Tage später: Lockdown. Das war eine emotionale Berg- und Talfahrt. Wir wurden ziemlich überrumpelt und ich wusste erst nicht, wo mir der Kopf stand. Wieder auf die Beine brachte mich die grossartige Unterstützung unserer Freund*innen und Kund*innen: Aufmunternde Nachrichten, Hilfsangebote, zahlreiche Gutschein-Bestellungen und damit auch finanziellen Support. Schnell stand dann auch fest, dass wir einen Webshop aufbauen wollen. Schliesslich war es ungewiss, wie lange die Läden geschlossen bleiben und wir wollten unbedingt sichtbar, erreichbar, nahbar bleiben. Ausserdem ist Trübsal blasen nicht so unser Ding. Vier Wochen später war er dann auch schon da, der Webshop. Noch gab es nicht so viele Produkte – das ist ein ziemlicher Krampf, wenn man das einigermassen hübsch und aussagekräftig machen will – aber er wurde regelmässig besucht. Das motivierte mich erneut, ich wollte weiter für glore kämpfen.

Aus dem Boden gestampft: der neue Webshop
Aus dem Boden gestampft: der neue Webshop

Nach acht Wochen Lockdown freuten wir uns wie kleine Kinder, endlich wieder auf den Flächen zu stehen und die Menschen willkommen zu heissen. Und sie kamen, die Menschen. Ebenfalls mit viel Freude, aber auch mit Anteilnahme an unserer Situation und dem Willen, uns so gut es geht zu unterstützen. Es sind und bleiben die tollsten Kund*innen. Die Monate über den Sommer waren dann auch ganz okay – der Verlust aus dem Lockdown war natürlich nicht wett zu machen, aber immerhin brach das Geschäft nicht völlig ein. Auch zeigte sich, dass mit dem Covid-Kredit des Bundes, der Kurzarbeits-Entschädigung und dank den Einigungen mit den beiden Eigentümerschaften in Luzern und Zürich die finanzielle Lage kurzfristig nicht existenzbedrohend wird. Die schlimmsten Befürchtungen von Mitte März sollten sich also nicht bewahrheiten. 

Ein toller Start in den Herbst und viel Hoffnung bescherte uns der Oktober. Eine kurze Zeit hatte auch ich die naive Hoffnung, dass wir die ganze Corona-Krise irgendwie ganz glimpflich überwunden hätten. Dann schnellten die Fallzahlen wieder in die Höhe. Und wir spürten sofort die Zurückhaltung, die Besuche in den Läden wurden weniger. Das kam nicht überraschend und war natürlich schlichtweg vernünftig. Ich hatte inzwischen auch gelernt, einigermassen entspannt und zuversichtlich damit umzugehen. '...Gelassenheit da, wo ich nichts ändern kann...', dachte ich mir. Und: 'Es kommen wieder bessere Zeiten!' Ausserdem hatten wir ja den Webshop weiter ausgebaut und wussten, dass es für die Leute damit eine schöne Möglichkeit gab, unser Angebot vom Sofa aus zu entdecken. Auch wenn ich nach wie vor finde, dass Online-Shopping nicht vergleichbar ist mit einem Einkauf in einem schönen physischen Store mit persönlicher Beratung, der Webshop hat eben auch seine Vorteile. Insbesondere in Corona-Zeiten.

Sinnvolles schenken, auch in einem verrückten Jahr
Sinnvolles schenken, auch in einem verrückten Jahr

Und nun ist er eben schon wieder da, der Advent. Wir rechnen nicht mit einem Weihnachtsgeschäft wie in anderen Jahren. Schliesslich ist es ein verrücktes Jahr und niemand weiss so genau, wie und mit wem man eigentlich feiert. Sinnvolles und Langlebiges zu verschenken ist aber auch 2020 angesagt, davon sind wir überzeugt. Wir sind deshalb auch sehr gewillt, unser Geschenk an die Gemeinschaft beizubehalten. Bisher hatten wir jeweils 10% unseres Umsatzes im Advent an eine gemeinnütze Organisation gespendet. Wenn es uns irgendwie möglich ist, tun wir das auch dieses Jahr. Denn auch wenn uns die Corona-Krise herausfordert, andere trifft sie noch viel härter. Alleinerziehende, Randständige und Wenigverdienende zum Beispiel. Darum geht unser diesjähriges Geschenk an die Corona-Hilfe der Caritas Schweiz. Wir glauben daran: Gutes bewirkt Gutes und wenn es der Welt besser geht, geht es auch uns besser. Mit dieser Überzeugung starten wir dann auch in das nächste Jahr. Eines, das hoffentlich etwas weniger verrückt wird.

Rebekka (Inhaberin und Geschäftsführerin)

Rebekka (Inhaberin und Geschäftsführerin)

PS: Ganz ehrlich, unsere Kommunikation dieses Jahr war nicht so, wie wir das geplant hatten. Unregelmässig und mit teils ungewohnten Inhalten haben wir euch nur ab und zu einen Newsletter geschickt. 2021 nehmen wir einen neuen Anlauf und halten euch hoffentlich etwas kontinuierlicher auf dem Laufenden. Updates zu neuen Kollektionen, Infos zu den Marken und spannendes Hintergrundwissen wollen wir euch bieten. Dafür lohnt es sich, den Newsletter zu abonnieren und uns auf Social Media zu folgen:
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