Alpaka

Alpaka

Die Faser

Alpakafasern gehören zu der Gruppe der feinen Tierhaare. Gewonnen werden sie bei der jährlichen Schur des Alpakas, die pro Tier ungefähr ein bis vier Kilogramm Rohwolle hergibt. Das Alpaka gehört zur Familie der Kamele und ist verwandt mit dem Lama, dem Vikunja und dem Guanako. Beheimatet ist es in den Anden auf einer Höhe von 4‘000 bis 5‘000 Metern über Meer. Hier ernährt es sich vorwiegend von Gräsern. Alpakas leben in Herden und brauchen viel Auslauf. In der Regel leben sie in freier Wildbahn und werden einmal jährlich von indigenen Andenbewohnern geschoren. Nichts mit Massentierhaltung – zu wenig Freiraum bedeutet massiv schlechtere Wollqualität. 

Alpakafasern bieten von Natur aus eine breite Farbpalette. Die Nuancen reichen von Reinweiss und Beige über diverse Rot- und Brauntöne bis hin zu Dunkelgrau und Tiefschwarz. Dabei ist Alpaka in vielerlei Hinsicht erstaunlich und faszinierend: 

  • Alpaka-Fasern sind bis zu 10x dünner als das menschliche Haar und damit sehr fein und kuschelig. 
  • Im Querschnitt zeigt sich ein Hohlraum im Innern der Faser. Hier befinden sich mikroskopisch kleine Luftblasen, denen der hervorragende Temperaturausgleich zu verdanken ist. 
  • Alpaka isoliert 7x besser als normale Schurwolle. Deshalb empfinden wir ein Kleidungsstück aus Alpaka als besonders wärmend. 
  • Bis zu 25 Prozent Feuchtigkeit kann die Alpakafaser aufnehmen und die Feuchtigkeit auch wieder reguliert abgeben. Diese Eigenschaft hilft, dass man trotz warmer Kleidung wenig schwitzt. 
  • Die in der Faser enthaltenen Eiweissmoleküle neutralisieren allfällige Schweissbakterien. Alpaka ist deshalb quasi geruchsneutral. 
  • Alpaka enthält (fast) kein Lanolin und wirkt antibakteriell. Eine Faser, die also auch für Allergiker:innen bestens geeignet ist. 
  • Die enganliegende Schuppenstruktur führt zu einer Art Selbstreinigungsfunktion. Alpaka ist schmutzabweisend und muss daher kaum gewaschen werden. 
  • Kaum entflammbar, undurchlässig für UV-Strahlen und sehr strapazierfähig – die Alpakafaser schützt, schont und bleibt lange erhalten. 

Der Einsatz

Alpakafasern sind vor allem für kuschlige und warme Winterpullover, Schals und Mützen sehr beliebt, da sie eine gute Alternative zu Schurwolle sind, die oftmals etwas kratzig ist oder juckt. Alpaka ist preiswerter als Kaschmir, weshalb es in den letzten Jahren konstant an Popularität gewonnen hat. Äusserst beliebt ist Babyalpaka von Tieren bis 2-jährig, dessen Fasern einen kleineren Durchmesser haben und daher noch weicher sind. 

Die Schattenseiten

Wie bei allen tierischen Fasern kommt es auch bei Alpaka vor, dass unethische Praktiken in Bezug auf das Tierwohl stattfinden. Besonders die Hetze zum Eintreiben der Tiere zur Schur kann für die Tiere mit grossem Stress verbunden sein. Auch beim Scheren wird nicht überall auf einen sanften und tierfreundlichen Umgang geschaut. Ausserdem stossen sie, wie alle Wiederkäuer, Methan aus. Bei grossen Herden kann es sich um eine problematische, also klimaschädigende Menge, handeln. 

Der glore-Standard

Stammt die Alpakawolle aus einer unbedenklichen Quelle, dann punktet es in vielerlei Hinsicht. Die Alpakawolle, die du im glore findest, stammt ausnahmslos aus nachhaltiger und ethischer Tierhaltung. Das bedeutet Folgendes: 

  • Sozialstandards: Mit diesen werden die Alpakabäuer:innen geschützt. Das beinhaltet eine angemessene Arbeitszeit und Entlöhnung. Viele Marken, die wir bei glore haben, arbeiten in jahrelanger Partnerschaft mit ihren Alpakazuliefer:innen. 
  • Tierwohl: Wir haben die klare Haltung, dass kein Tier für uns leiden soll. Aus dem Grund verkaufen wir nur Ware von Marken, die uns garantieren können, dass ihre Alpakas artgerecht gehalten werden. Ausserdem müssen die Tiere genug und das Richtige zu essen und zu trinken bekommen und gesundheitlich umsorgt sein.  
  • Ökologische Nachhaltigkeit: Obwohl Alpakas dank ihren weichen Füssen und ihrem Fressverhalten den Boden weniger zerstören als andere Tiere, können bei grösseren Herden der Methanausstoss und ihr nitrithaltiger Urin viel Unerwünschtes anrichten. Deshalb stammen die Fasern bei uns von Alpakafarmen, die ihren Tieren viel Auslauf gewähren.  
  • Oder: Rezyklierte Fasern – rezyklierte Fasern gewinnen weltweit an Popularität, wobei im Falle von Alpakawolle bisher kaum rezykliert wird. Wir warten aber freudig darauf, euch dies anzubieten, sobald es erhältlich ist.  
  • Wir bei glore sind überzeugt, dass wir bewusst konsumieren müssen. Dies gilt bei allen Fasern, jedoch explizit bei Materialien tierischer Herkunft. 

Die Pflege

  • Kleidungsstücke aus Alpaka müssen nur selten gewaschen werden. Wenn, dann möglichst schonend im Woll- oder Handwaschprogramm und mit einem Wollwaschmittel. 
  • Damit das Stück gut in Form bleibt, nach dem Waschen schön zurecht ziehen und dann liegend trocknen. Kein Tumbler, keine Sonne. 
  • Wenn überhaupt, dann nur mässig heiss und ohne direkten Kontakt mit dem Bügeleisen bügeln. Alternativ kann man das zerknitterte Teil auch während dem Duschen im Badezimmer aufhängen. Der heisse Dampf frischt die Faser wunderbar auf. 
  • Bildet sich sogenanntes Pilling (Knötchen, die durch Verfilzen der langen Tierhaare entstehen und keinesfalls eine mindere Qualität bedeuten), greifst du am besten zu einem Pilling- oder Wollkamm. Leicht über die betroffenen Stellen streifen und damit die Knötchen entfernen – ganz ohne Rückstände und ohne die weiche Haptik zu zerstören.